Produktion der Messerschmitt Me 262

Waldwerke

Die Messerschmitt-Werke Regensburg GmbH mussten nach den Bombenangriffen auf das Werk in Prüfening und Obertraubling im Februar 1944 nach alternativen Orten Ausschau halten, um die Produktion der Bf 109 außerhalb des zerstörten Werkes wieder aufnehmen zu können. Im dichten Wald bei Hagelstadt fand man einen geeigneten Ort, man richtete im dichten Wald ein aus Hütten und Zelten bestehendes Waldwerk ein. Die Hütten und Produktionsstätten waren im Wald weit verteilt, weshalb man ein verzweigtes Feldbahngleis installierte um die Baugruppen innerhalb des Werkes transportieren zu können. Das Waldwerk produzierte die Bf 109, welche anschließend zum Fliegergorst Obertraubling geschleppt wurden wo sie anschließend eingeflogen wurden. Das Waldwerk wurde bis Kriegsende von den Alliierten nicht entdeckt.


Mit Tarnnetzen getarnte Montagehalle im Waldwerk Gauting (Bild: USSBS)

Die Produktion der Me 262 wurde von Anfang an in verlagerten Betrieben durchgeführt. Die ersten Prototypen entstanden noch in den Werken Augsburg und Regensburg, beide Werke verlagerten ihre Produktion aber schnell aus. Die Endmontagelinien des Augsburger Werkes befanden sich in Leipheim und Schwäbisch Hall, wo anfangs noch in den Hallen der Fliegerhorste endmontiert wurde, später aber wurden diese in Waldwerke in der Nähe der Fliegerhorste verlagert wo ab April 1944 die Produktion anlief.
Nach und nach kamen weitere Waldwerke hinzu, ab Oktober fertigte man im von Regensburg geführten Waldwerk "Stauffen" bei Roith, ab Februar 1945 in Neuburg an der Donau wo bereits der Einflugbetrieb statt fand. Ab März 1945 lief außerdem kurz vor Kriegsende noch das Waldwerk "Kuno AG Werk I" bei Burgau an. Ein weiteres Waldwerk war bei Riedheim im Bau, ein weiteres in Manching geplant. Für die Produktion der Bf 109 gab es weitere Waldwerke in Cham und Vilseck, Montagewerke errichtete man in Horgau sowie Bodenwöhr.


Die Endmontagehalle des Waldwerks "Stauffen" (Bild: NARA)